Dass das mit „Kunden auf Knopfdruck“ nicht so einfach funktioniert, hat sich bei den meisten herumgesprochen. Doch der Wunsch, dass vermehrt Kunden von sich aus auf uns zukommen, steht bei vielen Solo-Unternehmerinnen ganz oben - verständlicherweise. Und wenn schon Kaltakquise, dann möchten wir dabei doch bitte auf offene Ohren stoßen, statt rüde abgewiesen zu werden.
Wenn das nicht so passiert wie gewünscht, hat das natürlich seine Gründe. Hier liste ich die häufigsten auf und gebe dir Tipps, was du stattdessen tun solltest.
1. Versuche nicht alle auf einmal anzusprechen
Wenn du versuchst, mehrere Zielgruppen in einem „Abwasch“ zu erledigen, du also versuchst, unterschiedliche Zielgruppen gemeinsam anzusprechen, hat das zur Folge, dass nicht klar wird, wen du meinst. Dementsprechend fühlt sich auch niemand gemeint.
Es gibt verschiedene Ursachen, warum Solo-Selbständige diesen Fehler begehen. Häufig ist Angst der Grund, weshalb sich jemand nicht auf eine bestimmte Zielgruppe festlegen will. Vielleicht spricht jemand auch einfach nicht die Sprache der Zielgruppe. Häufig kommen mehrere Gründe zusammen.
Weil Solo-Unternehmerinnen sich oft schwer damit tun, sich auf eine bestimmte Zielgruppe festzulegen, vermeiden sie die Beschäftigung mit dem Thema - und gewinnen so aber keine Klarheit.
Dabei kannst du durchaus mehrere Zielgruppen haben. Doch ist es wichtig, dir klar zu machen, welche das sind.
Du musst jede einzelne von ihnen kennen und dich mit ihnen auseinandersetzen. Denn es ist notwendig, dass du unterschiedliche Zielgruppen gesondert adressierst.
2. Zäume dein Marketingpferd von vorne auf
Begibst du dich online auf die Suche, was das beste für dich wäre in deinem Marketing, wirst du schnell überrollt. Von der schieren Anzahl an Angeboten, die es da draußen gibt. Kurse, Coachings, Masterminds zu verschiedenen Themen.
Doch was davon brauchst du? In welcher Form? Und um welches Thema solltest du dich kümmern? Viele dieser Angebote erscheinen zunächst als das Nonplusultra. Das Allheilmittel für alle Probleme deines Marketings und deiner Kundengewinnung. So geht vielen Solo-Unternehmerinnnen schnell die Orientierung verloren. Die Suche nach der passenden Strategie zur Kundengewinnung gleicht so dem Umherirren in einem Labyrinth.
Das riesige Überangebot sorgt leider dafür, dass der Blick fürs Wesentliche verloren geht: Zu wissen, wer deine Kunden sind, diese zu kennen und welches Nutzenversprechen sie hinterm Ofen vor lockt.
Es geht dabei um nichts Geringeres als deine Positionierung. Die Antworten auf diese Fragen, schüttelst du mal nicht eben so aus dem Ärmel. Das ist Arbeit, das braucht Zeit. Zeit, in der nach außen nichts passiert. Doch ohne innere Klarheit kann auch keine äußere Klarheit in Erscheinung treten.
Solange diese Fragen noch nicht geklärt sind, brauchst du nicht zu überlegen, ob du jetzt in einen Video-Kurs investieren solltest oder einen Podcast startest oder ob du dich mit Storytelling befassen solltest
Denn all das sind ja Angebote, die deiner Sichtbarkeit auf die Sprünge helfen sollen. Die deine Botschaft nach außen tragen sollen. Nur, solange du keine Klarheit über deine Zielgruppe und den besonderen Nutzen deines Angebots hast, hast du auch keine klare Botschaft. Und keine Klarheit an wen genau du eigentlich sendest.
Deshalb zäume dein Marketingpferd von vorne auf. Beginne erst dein Fundament zu bilden, und entwickele erst danach deine Sichtbarkeitsstrategie, dann steht sie auch stabil.
Klar, manchmal kannst du sowas auch parallel machen. Viele solcher „Spezialangebote“ bieten auch einen Positionierungspart mit an - was sehr sinnvoll ist. Doch damit ist nicht gesagt, dass diese Art der Positionierungsarbeit für jeden auch ausreicht.
3. Bewahre deinen Fokus
Auf dem Boden dieses Fundaments entwickelst du also deine Sichtbarkeitsstrategie. Und ja, hier ist auch etwas Ausprobieren erlaubt und nötig. Doch definiere klare Ziele und Zeiträume.
Wenn du zum Beispiel eine neue Plattform testen oder aufbauen willst, gebe dir einen bestimmten Zeitraum dafür, bevor du vielleicht weitere dazu nimmst.
Eine Gefahr für deinen Fokus ist das „New Shiny Object Syndrome“. Es poppt ein neuer, schillerender Marketingtrend auf und schon sind alle strukturierten Pläne vergessen und wir beschäftigen uns damit, statt auf unsere Grundlagen zu schauen.
Ich kann mich davon nicht freisprechen - ob beim Thema Marketing oder in anderen Lebensbereichen. Ja, ich habe das eine oder andere Angebot gekauft, weil es gut klang und gerade angeboten wurde. So habe ich auf meiner Festplatte den einen oder anderen Online-Kurs, den ich dann nie bearbeitet habe oder irgendwelche Schnäppchen vom Discounter mitgebracht, die dann unnütz rumstehen.
Wenn du feststellst, dass du dich von solchen neuen schillerenden Angeboten ablenken lässt, hole dich selbst wieder zurück.
Besinne dich auf das, was jetzt gerade dran ist bei dir. Denn ein gutes Angebot zum falschen Zeitpunkt ist und bleibt ein unpassendes Angebot für dich.
Wichtig ist es auch, den Fokus auf deiner Zielgruppe zu wahren. Frage dich deshalb immer wieder bei allem was du tust und planst: Ist das das Richtige für meine Kunden? Würde sie das ansprechen? Interessiert sie das? Ist das ihre Sprache? Brauchen sie das?
4. Habe eine (vollständige) Website
Ich bin immer wieder überrascht, wenn ich auf Solo-Unternehmerinnen treffe, die keine Website haben oder diese Website sehr stiefmütterlich behandeln. Sie haben vielleicht ein gut gepflegtes LinkedIn Profil oder eine Facebook Gruppe, aber keine Website.
Erst neulich ist mir das wieder passiert: Ich beschäftigte mich gerade mit einer Anbieterin. Das, was ich in ihrer Facebook Gruppe sah, gefiel mir. Und wenn ich auch keinen akuten Bedarf gerade für mich sah, schloss ich doch nicht aus, in der Zukunft mit ihr zu arbeiten.
Also besuchte ich ihre Website. Diese bestand leider aus genau einer einzigen Seite - einer Startseite. Es gab also keine Seite, die ihr Angebot näher erklärte oder eine Über mich-Seite. Dafür aber zwei dicke Knöpfe, um ein Erstgespräch mit ihr zu buchen.
Doch warum sollte ich ein Erstgespräch mit ihr buchen? Ich weiß ja noch gar nicht, was sie genau anbietet, wie sie mit Kunden arbeitet. Es gab keine Kundenstimmen, die die Qualität ihrer Arbeit bestätigen.
Ich war enttäuscht.
Und das ist das Letzte, was du willst, wenn Leute auf deine Webiste kommen (oder feststellen, dass es diese gar nicht gibt).
Du willst nicht, dass jemand, der an dir interessiert war, ganz plötzlich negative Gefühle bekommt.
Dieses Gefühl wird er oder sie fortan mit dir verbinden. Vor allem aber, wird das Interesse schlagartig verschwinden.
Keine Website zu haben, ist eine riesige, vertane Chance. Du verzichtest damit darauf, ein eigenes, digitales Zuhause zu haben. Vor allem aber verzichtest du darauf ein entscheidendes Instrument für den Vertrauensaufbau zu nutzen.
Und Vertrauen ist nun mal eine Grundvoraussetzung dafür, dass Kunden kaufen.
Auch eine Landingpage - und sei sie noch so gut gemacht, macht keine vollständige Website aus. Hier ist vielleicht oder hoffentlich das Angebot gut dargestellt, sodass ich verstehe, was ich bekomme, warum das wichtig ist, was die Vorteile und Ergebnisse sind. Doch es fehlen trotzdem noch wichtige Elemente wie zum Beispiel eine Über mich-Seite oder ein Überblick über den Content, den jemand produziert (wenn er oder sie das denn tut).
Die Website ist auch dafür wichtig um zu zeigen, wofür du stehst und was deine Botschaft ist. Denn die solltest du direkt ganz oben deutlich hervorheben.
Last but not least finde ich, dass eine vollständige Website zum guten Ton gehört. Ein Online Business haben zu wollen aber kein Online-Zuhause zu haben, ist ziemlich widersprüchlich.
Zudem gilt: Baue dein Haus nicht auf fremden Grund. Verlasse dich für deinen Content nicht auf fremde Plattformen, über die du keine Kontrolle hast. Was machst du sonst, wenn Facebook oder LinkedIn morgen die Regeln ändern oder wenn dein Account gehackt wird und Inhalte gelöscht werden? (Für deine Website hast du hoffentlich ein gutes Backup, kann ich sehr empfehlen, ich weiß, wovon ich spreche ).
Deshalb: wenn du online Kunden gewinnen willst, solltest du keinesfalls auf eine Website verzichten.
5. Mach' Schluss mit den Ausreden
Ein weiterer Schritt, um dafür zu sorgen, dass mehr Kunden von sich aus auf dich zukommen ist, keine Ausreden mehr gelten zu lassen.
Wenn es nicht so läuft, wie wir uns das wünschen, ist es leicht, die Schuld bei den „dummen“ Kunden zu suchen, die einfach nicht verstehen, was wir tun oder zumindest nicht verstehen, dass wir genau die Richtigen für sie sind.
Doch wenn Kunden dein Angebot nicht verstehen, ist das in erster Linie dein Problem. Potentielle Kunden gehen einfach weiter zum nächsten Anbieter, der ihnen mehr zusagt - vielleicht auch weil er oder sie klarer kommuniziert.
Die Schuld deinen Kunden zu geben, hält dich davon ab, bei dir zu schauen, was du verändern könntest. Sie hält dich davon ab, zum Beispiel deine Kommunikation zu hinterfragen, um herausfinden zu können, wo du noch nicht klar genug bist.
Daran geknüpft ist oft die Ausrede „keine Zeit“. Denn wie schon gesagt, dir Klarheit über die wesentlichen Punkte zu erarbeiten, erfordert Mühe und Zeit. Sie lässt sich nicht erzwingen.
Du kennst sicher den Spruch: „Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht“. So ist es auch beim Thema Positionierung.
Denke deshalb nicht: „Ich muss erst dieses oder jenes erledigen, dann habe ich die Zeit, mir diese Gedanken zu machen.“ Denn das ist eben die falsche Reihenfolge. Deine Positionierung ist dein Fundament, deine Grundlage für alles in deinem Business. Daher ist es wichtig, dir die Zeit für die Beschäftigung damit zu nehmen.
Möchtest du mehr passende Kunden anziehen und weißt nicht, wo du überhaupt anfangen solltest, um dieses Ziel zu erreichen? Dann frage jetzt ein kostenloses Strategie-Gespräch mit mir an, in dem du erste Tipps erhältst und eine ehrliche Einschätzung, ob und wie ich dir helfen kann.