9 häufige Missverständnisse über Positionierung

Februar 10, 2021
von Angelika Färber

9 häufige Missverständnisse über Positionierung

Die meisten Selbständigen, mit denen ich spreche, haben eine durchaus klare und treffende Vorstellung davon, was Positionierung ist oder bedeutet. (Dieses Wissen bei sich selbst anzuwenden ist natürlich wieder ein ganz anderes Thema).
Dennoch, in vielen Köpfen spuken einige Missverständnisse und Mythen rund um Positionierung herum. Hier kläre ich die neun häufigsten auf, die mir immer wieder begegnen.

 
1. Wenn ich mich positioniere, gewinne ich zu wenige Kunden


Sich mit seinem Business klar zu positionieren braucht zunächst die Bereitschaft zu akzeptieren, dass du es nicht jedem recht machen kannst. Dass das so ist, ist eine Tatsache, die uns auch das Leben an sich immer wieder lehrt.

Trotzdem sehe ich immer wieder, dass Selbständige sich hinsichtlich ihrer Businessausrichtung gerne sämtliche Optionen offen halten wollen. Sie wollen niemanden verprellen und nehmen grundsätzlich jeden Kunden an, der bereit ist, ihr Angebot zu kaufen.

Sie glauben, dass sie damit freier sind als sich zu positionieren, sprich – klar zu fokussieren, auf einen bestimmten Leistungsbereich, auf eine klare Zielgruppe. Doch das ist ein Trugschluss.

Tatsächlich ist es so, dass das Marketing mit einer unklaren Positionierung erheblich schwieriger ist. Denn ohne klaren Fokus kannst du keine konkreten Probleme ansprechen und lösen. 

Du kannst niemanden das Gefühl geben, dass du ihn oder sie verstehst. Niemand wird sich konkret angesprochen fühlen – und das macht das Verkaufen sehr viel schwerer.

Doch selbst wenn sämtliche Kunden kommen – Freiheit hast du damit nicht unbedingt. Vielmehr wirst du feststellen, dass du immer wieder auf Kunden triffst, die deine Werte nicht teilen, deine Arbeit nicht respektieren, mit falschen Erwartungen kommen. So gestaltet sich die Zusammenarbeit schwierig und du findest dich im Hamsterrad deiner Selbständigkeit wieder.

Natürlich kannst du dir weiterhin alle Optionen offen halten. Doch das ändert nichts an der Tatsache, dass du es niemals wirst allen recht machen können. Egal, wie sehr du dich anstrengst. Die meisten merken dann nach einiger Zeit, dass es nicht egal ist, mit wem sie arbeiten.

Leichter machst du dir das Leben und dein Business also in jedem Fall mit einem klaren Fokus und einer entsprechend klaren Kommunikation nach außen. Je klarer du für dich selbst bist und je mehr du diese Klarheit nach außen kommunizieren kannst, desto leichter wird es dir gelingen, die passenden Kunden anzuziehen. Durch eine klare Positionierung tritt also genau das Gegenteil der Befürchtung ein.

Positionierung schränkt dich schlimmstenfalls darin ein, dir alle Optionen offenzuhalten und dich darin zu verlieren und zu verausgaben. Vielmehr als um Einschränkung geht es dabei um Fokussierung.


2. Ich muss mich für immer festlegen


Der Gedanke sich zu positionieren, sich also festzulegen, macht vielen Solo-Selbständigen auch deshalb oft Angst und Druck, weil sie das Ganze als etwas Endgültiges betrachten. Und da kann ich nur sagen: Entspann dich. Nichts ist für die Ewigkeit – und so ist auch deine Positionierung nicht in Stein gemeißelt. 

positionierung ist nicht fuer immer

Deine Positionierung muss nicht "ewig" halten

Das sollte sie gar nicht sein. Denn ich hoffe für dich, dass du dich als Mensch weiterentwickelst. Und damit wird sich sehr wahrscheinlich auch dein Business weiterentwickeln, denn als Solo-Unternehmerin bist du untrennbar damit verbunden. Mache dir also klar, dein Business und deine Positionierung dürfen und sollen sich weiterentwickeln.

Was nicht heißt, dass du alle zwei bis drei Monate deine Positionierung wechseln solltest. Denn wenn du das tust, fängst du jedes Mal wieder bei null an.

Wenn du dich nun auf einen bestimmten Bereich deines Angebots und auf eine bestimmte Zielgruppe fokussierst, sollten das schon Schwerpunkte sein, auf die du wirklich Lust hast. Denn sonst hältst du das wahrscheinlich kein halbes Jahr durch. 

Es geht darum, dass du ein Plateau findest, von dem aus du deine Weile arbeiten kannst und vom dem aus du dich weiterentwickeln kannst. 

Im Idealfall begleiten viele deiner Kunden deine Entwicklung, so dass diese dann natürlich erscheint.

Positionierung ist also auch immer etwas „work in progress“. Es geht dabei darum, einen eindeutigen Ausgangspunkt zu haben, doch diese Position kann und wird sich verändern durch die Erfahrungen, die du machst.



3. Positionierung zwingt mir etwas auf oder engt mich ein


Um genauer zu sein, müsste es heißen: „Die Arbeit an meiner Positionierung zwingt mir etwas auf.“ Das ist eine Angst, die ich häufig eher zwischen den Zeilen lesen – besonders, wenn ich Leuten zuhöre, die das Thema für sich ablehnen.

Sie haben die Vorstellung, ein Positionierungscoach oder -mentor sagt ihnen, wie sie sich positionieren sollen. Nein, ganz sicher nicht. Ich kann hier zwar nur für mich sprechen, gehe aber mal davon aus, dass auch meine Marktbegleiterinnen (ebenso wie die Herren untern ihnen natürlich), das nicht tun.

Wenn du dich für deine Positionierung begleiten lässt, geht es vielmehr darum, dass du Hilfe bekommst, um dich fokussiert und systematisch orientieren zu können. 

Damit du wieder klar sehen kannst und aus dieser klaren Sicht heraus, eine Entscheidung treffen kannst. 

Ja, natürlich kann ich dir Empfehlungen geben, was aus meiner Sicht sinnvoll erscheint. Zum Beispiel, welche Zielgruppe für dich am leichtesten zu erreichen sein könnte. Aber ein weiterer wichtiger Baustein deiner Positionierung bist du.

Das, was du für dich persönlich und dein Business willst, was deine persönlichen Stärken und deine Werte sind, ist ein wichtiger Aspekt in deiner Positionierung. Niemand anderes kann dir sagen, was du willst und brauchst. Das kannst nur du.

Eine außenstehende Mentorin oder ein/e Coach kann dir helfen, auf die blinden Flecken zu schauen, die jeder bei sich selbst hat. 

positionierung gibt mehr freiheit

Manche denken bei Positionierung eher an ein zu enges Korsett. Doch eine gute Positionierung gibt Selbständigen tatsächlich Freiheit. Nämlich die Freiheit, nein zu sagen.

Doch niemals würde ich einer Kundin eine Positionierung „überstülpen“, mit der sie sich nicht wohlfühlt. Im Übrigen würde das sowieso nie funktionieren. Denn wenn du nicht hinter etwas stehst, in diesem Falle hinter deiner Positionierung, dann würde sie niemals zum Leben erweckt.

Soll heißen: Vielleicht würdest du einen empfohlenen Text auf deine Startseite stellen – das wäre es dann aber auch.

Wenn ein innerer Widerstand gegen die eigene Positionierung da ist, dann folgt aus ihr nichts. Sie wird dann also nicht umgesetzt. Es wird keinen passenden Content dazu geben, kein Nein zu unpassenden Kunden, keine entsprechenden Angebote, keine weiteren Maßnahmen, die dazu passen würden.

Eine Positionierung ist eine strategische Entscheidung. Meine Aufgabe als Sparringspartnerin für deine Positionierung ist es, dir zu helfen, diese treffen zu können, nicht, sie dir abzunehmen.

Ja, es gibt eine Sache, da mag dir die Arbeit an deiner Positionierung tatsächlich etwas aufzwingen. Und das ist, dich für einen klaren Fokus zu entscheiden. Und ja, wenn du dich für eine Sache entscheidest, dann bedeutet das, dass du dich auf der anderen Seite gegen etwas entscheidest.

Denn was nicht funktioniert ist „Wasch mir den Pelz, aber mach´ mich nicht nass.“ Wenn du nach außen klar für etwas stehen willst, dann musst du eindeutig sein.

Selbständige, die mit dieser Eindeutigkeit Probleme haben, haben oft die Befürchtung, ihnen würde etwas weggenommen, wenn sie sich positionieren. Doch dem ist nicht so.

Denn es gibt durchaus Möglichkeiten, unterschiedliche Leistungsbereiche miteinander zu verbinden oder auch mehr als eine Zielgruppe anzusprechen. 

Es ist ein Trugschluss zu denken, dass du frei und uneingeschränkt bist, wenn du dich nicht festlegst und lieber weiter mit einem Bauchladen herumrennst.

Du wirst eingeschränkt vom menschlichen Hirn – vom Hirn der anderen.

Wir müssen ständige Dinge filtern und kategorisieren, wir müssen die täglichen Eindrücke, die auf uns einprasseln, irgendwie sortiert kriegen. Also werden Außenstehende dich in eine Schublade packen. Je größer dein Bauchladen, desto mehr unterschiedliche Schubladen.

Das Problem daran ist: Es sind nur kleine Schubladen, weil du bei jedem für etwas anderes stehst. Du erscheinst nach außen nicht wirklich stark in irgendwas.
Das macht die Kundengewinnung für dich sehr schwer und schleppend.

Das macht es auch wahrscheinlich, dass du immer wieder mit Menschen zusammenarbeitest, die aus verschiedenen Gründen nicht ideal für dich sind. Deine Vielfalt bringt dir somit nicht die erhoffte Freiheit.

Ich verstehe den Gedanken, den Wunsch, die eigene Vielfalt auszuleben. Ich denke, da steckt auch die Angst dahinter, bestimmte Teile der eigenen Persönlichkeit nicht ausleben zu können.

Doch wenn du mit deinem Business nennenswertes Geld verdienen willst, musst du auch immer wieder strategische Entscheidungen treffen.

Ein bestimmter Bereich deines Leistungsangebots mag dir zwar viel Spaß machen, ist aber vielleicht strategisch betrachtet nicht sinnvoll, zum Beispiel, weil er sich als nicht lukrativ erweist. Oder weil er deine Wahrnehmung nach außen – und damit deine klare Positionierung – verzerrt. In beiden Fällen wäre also die strategische Entscheidung sinnvoll, das Angebot zu streichen.

Dein Business kann deine Spielwiese sein. Klar solltest du dich darin in deinem Potential austoben können. Doch ich finde die Erwartung, sämtliche Facetten der Persönlichkeit in deiner Selbständigkeit ausdrücken zu müssen, überhöht. Dafür kann es auch andere Wege geben. Und bedenke: Du kannst nicht in allem gleich gut sein. Auch nicht in Dingen, die dir Spaß machen. 

Was du akzeptieren musst ist, dass dein Markt nach bestimmten Regeln funktioniert. Dass die Gründe, warum Menschen kaufen, immer und überall die gleichen sind. Und dass niemand bei dir kaufen wird, nur, weil dir dein Angebot Spaß macht. Niemand kauft, der nicht versteht, was du tust oder was der Nutzen deines Angebots ist.

4. Ich muss mich spitz positionieren


Das Mantra der spitzen Positionierung ist gerade unter Online-Marketern noch weit verbreitet. Ich kann das nicht so ganz unterstreichen. Auch eine spitze Positionierung oder auch „die Nische“ wird gerne als Erfolgsgarant hingestellt – was sie natürlich ebenfalls nicht ist.

Grundsätzlich gilt, wenn du die Möglichkeit hast, dich zu weiter zu spezialisieren, dann tue das. Doch das ist nicht zwingend. Du kannst auch, wenn du ein breiteres Publikum ansprichst, durchaus erfolgreich sein. 

Es kommt dabei sehr auf deinen Markt und deine individuelle Situation an. Deshalb halte ich gar nichts davon, eine spitze Positionierung als ein unumstößliches Marketinggesetz zu verkaufen. Das ist sie nicht.

Dazu kommt, dass nicht jede Selbständige die Möglichkeit zur Spezialisierung direkt vor Augen hat.

Oft muss sich eine Spezialisierung entwickeln. Sie kommt mit der Erfahrung, mit mehr Kunden. Im Laufe der Zeit kristallisieren sich bestimmte Schwerpunkte oder Kundengruppen heraus. 

Ebenso kann es umgekehrt möglich sein, dass du „nischiger“ startest, dich dann aber weiter öffnest.

Wie spitz du dich positionierst oder positionieren solltest, ist also eine sehr individuelle Frage. Und sie ist immer dynamisch zu behandeln. Denn wenn du und dein Business sich entwickeln, kann es hierbei ebenfalls Veränderungen geben (siehe Punkt Nummer 2).



5. Mit dem Kunden-Avatar habe ich meine Positionierung gefunden


Ich habe selbst schon den einen oder anderen Kurs in Spezialbereichen von Online-Marketing absolviert. Und die meisten Anbieter solcher Kurse oder Programme wissen, dass es bei vielen ihrer Teilnehmerinnen um das Thema Positionierung nicht so gut steht.

Also wird das Ganze zu Anfang nebenbei abgehandelt. Meist einfach, indem man ein Arbeitsblatt zum Wunschkunden ausfüllt, also einen sogenannten Kunden-Avatar erstellt. Immer wieder stelle ich fest, dass Solo-Selbständige denken, damit sind sie fertig positioniert.

Doch mit der Festlegung auf eine Zielgruppe und mit der Entwicklung eines Kunden-Avatars, steht die Positionierung nur auf einem Bein, wenn auch auf einem entscheidenden. Die zweite Säule bist du. Dein Angebot, deine persönlichen Stärken, die du in deine Arbeit einbringst.

Und dazu gehört auch, dass du dein Angebot durch die Augen deiner Kunden siehst – was eine gute Kenntnis darüber voraussetzt, wo bei ihnen der Schuh drückt. Eine so gute Kenntnis über deine Kunden entwickelst du aber in der Regel nicht, indem du mal eben schnell ein Arbeitsblatt zum Wunschkunden ausfüllst.

Ein Kunden-Avatar macht noch keine Positionierung.

Das Problem ist nämlich, dass in der Regel niemand das, was du zu Papier gebracht hast, hinterfragt. Gerade wenn du Wissenslücken über potentielle Kunden hast, kann es leicht passieren, dass du diese aus deiner eigenen Perspektive heraus schließt,  also von dir selbst auf andere schließt. Oder du denkst dir aus, wie ein Kunde sein sollte, damit die Kundengewinnung leicht für dich ist.

 In Marketing-Programmen, in denen es um ein anderes Spezialthema geht, sind oft nicht der Raum und die Zeit gegeben, sich mit den Zielgruppen und Avataren der Teilnehmer einzeln auseinanderzusetzen.

Es braucht aber meist schon eine intensivere Auseinandersetzung mit den Wunschkunden oder der Zielgruppe. Und es braucht eine intensive Auseinandersetzung mit dir selbst, mit dem, was du für deine Kunden tust.

Positionierungsarbeit ist ein Klarheitsfindungsprozess. Und der braucht in der Regel etwas Zeit, um zu reifen.

Das zweite Problem, das ich sehe, wenn du mal eben nebenbei einen Kunden-Avatar erarbeitest, ist, das daraus nichts weiter folgt, weil dieses Kapitel losgelöst von allem anderen behandelt wird. Doch das ist natürlich nicht der Sinn eines solchen Avatars. 

Das ist nicht verwunderlich, denn wenn du in einem Kurs oder Programm lernen willst, wie du zum Beispiel einen Online-Kurs erstellst oder Videomarketing betreibst, braucht dieses neue Wissen deine ganze Aufmerksamkeit. 

Wenn ich mit meinen Kundinnen arbeite, hole ich sie deshalb immer wieder zu der Perspektive ihrer idealen Kunden zurück. Ich muss den Kunden-Avatar meiner Kundinnen selbst gut verstehen, denn ich versuche alles Weitere, was wir gemeinsam entwickeln, so gut es geht durch die Augen des Wunschkunden meiner Kundin zu sehen und zu beurteilen.

Auch aus diesem Grund ist es also sinnvoll, wenn du dir jemand Außenstehenden dazu holen kannst und es nicht bei der oberflächlichen Bearbeitung eines Arbeitsblatts belässt.



6. Positionierung ist auch nur ein Marketingtrend von vielen


Der Begriff „Trend“ impliziert häufig, dass es um etwas Neues geht. Doch das ist Positionierung natürlich keineswegs.

Die meisten Dinge in Marketing und Werbung gab es schon, bevor sie einen Namen, ein offizielles Label bekamen. Sie haben sich entwickelt, weil sie sich als sinnvoll und effektiv erwiesen haben. Doch in dem Moment, in dem sie einen Namen bekommen, erscheinen sie oft als neu und nicht selten entsteht dann eine Weile ein gewisser Hype darum.

Heute ist zum Beispiel „Storytelling“ in aller Munde. Dabei ist das Geschichtenerzählen wahrscheinlich so alt wie die Menschheit selbst. Und auch was dessen Einsatz in Marketing und Werbung angeht, war das Geschichtenerzählen von Anfang an (als die Branche begann, sich zu entwickeln und zu professionalisieren) ein wichtiges Element. Dazu brauchst du dir nur mal einen alten Werbespot anschauen.

Oder einen Pitch von Don Draper:

Und ebenso ist Positionierung nichts Neues. Sie war ebenso präsent in den Anfängen der Werbeszene.

Denn auch damals ging es darum, Produkte voneinander zu differenzieren. Das „Label“ kam dann ab Anfang der 70-er Jahre, als Al Ries und Jack Trout anfingen, über Positionierung zu schreiben. (Das Buch „Positioning“ erschien erstmals 1981.) Auch von daher ist Positionierung also schon eine Weile als Konzept bekannt.

Das Problem mit sogenannten Marketingtrends ist, dass dabei oft alles Mögliche zusammengeschmissen wird. Mal ist es ein bestimmtes Tool oder ein bestimmter Kanal wie z.B. Facebook, Instagram oder LinkedIn, mal ein bestimmtes Format wie zum Beispiel Video oder Podcast oder eine bestimmte Herangehensweise wie Storytelling oder Social Selling.

Doch was auf den ersten Blick so schillernd ist und fast schon als alleiniges Erfolgsgarant erscheint, ist einzeln und für sich genommen einfach nur ein Teil von einem großen Ganzen. 

All diese Dinge können sehr sinnvoll und erfolgreich eingesetzt werden, wenn sie so verstanden werden und wenn du weißt, wo und an welcher Stelle deines Marketings sie einzuordnen sind, damit sie wie ein Rädchen in das andere greifen können.

Und wie passt jetzt Positionierung in all das? 

Der Unterschied zu den oben aufgelisteten Dingen ist, dass Positionierung kein Nice-To-Have ist. Die anderen Dinge, kannst du einsetzen oder solltest du – wenn sie sich für dich als sinnvoll erweisen. Doch du musst es nicht.

Du musst beispielsweise nicht auf jedem Social Media Kanal vertreten sein. Nein, du musst nicht mal bei Clubhouse mitmachen. ?

Positionierung ist unverhandelbar. Sie ist die Grundlage deines Business und deines Marketings.

Ohne sie macht dein Marketing keinen Sinn. Dann wirst du irgendwas an irgendwen hinausposaunen. Kundengewinnung wird somit zur Glückssache.

 
7. Positionierung ist ein Selbstläufer und damit Erfolgsgarant


Dieses Missverständnis ist das andere Extrem zu Nummer 6. Statt Positionierung als irgendwas zu sehen, was man halt im Marketing macht, wird sie als das Nonplusultra glorifiziert. Damit verbunden ist die Hoffnung, dass, wenn du einmal gut positioniert bist, die Kunden von ganz alleine kommen.

Und doch wird auch eine gute Positionierung alleine nicht reichen, um dir regelmäßig und ausreichend neue Kunden zu bringen. Ohne Positionierung wird das zwar auch eher schwierig, doch wie gesagt: Deine Positionierung ist die Grundlage, das Fundament. 

Damit aus deinem Marketing ein Haus wird, muss auf diesem Fundament die für dich passende Marketingstrategie folgen. Diese muss mit Konsequenz und Beständigkeit umgesetzt werden. Nur dann wird deine Botschaft regelmäßig zu deiner Zielgruppe getragen, so dass sie Wirkung zeigen kann.

Die Schwierigkeit besteht darin, die für dich passende Strategie zu finden. Denn auch hier musst du letztlich erst rausfinden, was für dich funktioniert, was nicht. Es ist gut, auch dieses Problem systematisch und mit Plan anzugehen und dir auch hierfür Hilfe zu holen.

Doch du wirst nicht darum herumkommen, immer wieder Dinge auch auszuprobieren. Manches wird klappen, anderes nicht.  Niemand kann dir sagen,  was für dich der richtige Weg ist – auch wenn manche den einzig wahren Weg der Kundengewinnung verkaufen.  

Es gibt also nicht die eine Sache, die du tun kannst, die dann als ewiger Erfolgsgarant dient.  Es sind viele kleine Dinge, die zu einem Gesamtwerk werden. Und Positionierung ist dessen Grundpfeiler.



8. Personal Branding ist das Gleiche wie Positionierung


Personal Branding und Positionierung werden gerne mal in einen Topf geschmissen. Sie sind ganz klar untrennbar und doch nicht ein- und dasselbe.

Positionierungsarbeit ist im Prinzip eine strategische Entscheidung über die Ausrichtung deines Business. Dieser Entscheidung geht in der Regel eine längere Entwicklung voraus und ein längerer Entscheidungsprozess, in dem du daran arbeitest, Klarheit über die wichtigen Punkte deiner Positionierung zu gewinnen.

Einmal gefunden, ist deine Positionierung der Ausgangspunkt von allem in deinem Business. Es ist der Platz, von dem aus du nach außen kommunizierst und der somit deine äußere Wahrnehmung steuert.

Personal Branding ist der Prozess der Markenbildung. Es geht also dabei darum, dass du dich als persönliche Marke etablierst und diese aufrechterhältst. Es geht darum, dass Leute bestimmte Dinge oder Themen mit dir in Verbindung bringen. Und das funktioniert natürlich nicht über Nacht, sondern nur, indem du dich kontinuierlich und einheitlich zeigst, mit einer klaren Botschaft.


Es ist wichtig für dich Positionierung und Personal Branding auseinanderzuhalten, damit du die richtige Reihenfolge einhältst. Denn hier liegt ein häufiges Problem, das ich beobachte. Viele Selbständige arbeiten an ihrer Sichtbarkeit, bevor sie überhaupt die wichtigsten strategischen Entscheidungen getroffen haben: Wofür will ich stehen und wer sind meine Kunden? 

Dementsprechend haben sie auch keine Klarheit darüber, was potentielle Kunden wollen und hören müssen, damit sie sie als richtige Anbieterin für sich erkennen. Die klare Botschaft fehlt. 

sichtbarkeit social media

Viele Fans heißt nicht immer viele zahlende Kunden - besonders dann, wenn du (noch) keine klare Botschaft hast.

Selbst wenn du eine riesige Zahl an Social Media Followern hast – sie werden dir nichts nützen, sprich – zu zahlenden Kunden werden – solange du nicht klar für etwas stehst. Dann werden sich nämlich unter diesen Followern eine Menge unterschiedlicher Leute tummeln und nur ein Bruchteil davon sind potentielle Wunschkunden – wenn überhaupt.


9. Nicht jede/r Selbständige braucht Positionierung


Es gibt sie, diese Selbständigen, die gerade erst starten und scheinbar mühelos neue Kunden gewinnen. Sie haben ihr Business eröffnet, ohne groß strategisch zu planen und haben regelmäßig Kundenanfragen.

Vielleicht haben sie anfangs noch einen Businessplan entworfen. Doch wirklich intensiv mit ihrer Positionierung und ihrer Zielgruppe haben sie sich nicht beschäftigt.

Häufig sind es gerade solche Selbständige, die nicht wirklich einen Sinn darin sehen, das zu tun – wenn sie denn überhaupt eine Vorstellung davon haben, was Positionierung bedeutet.

Ob neue Kunden fast wie von alleine kommen oder nicht, hängt sehr von dem ab, was du tust und wie dein Markt ist.

Dafür nehme ich gerne ein simples Beispiel: Wenn du der einzige Bäcker im Dorf bist, ist klar, warum Leute zu dir kommen sollten. Ganz anders sieht es aus, wenn du etwas noch relativ Unbekanntes anbietest, was einfach viel Aufklärung bedarf oder – was häufiger der Fall ist – wenn du viele Mitbewerber am Markt hast.

Doch was gerne übersehen wird, gerade von denjenigen, die Arbeit an der eigenen Positionierung für Quatsch halten, ist die Frage nach der Qualität der Kunden.

Es geht bei der Positionierung ja nicht nur darum, die Voraussetzungen für erfolgreiche Kundengewinnung zu schaffen. Es geht dabei auch darum, die Kunden zu gewinnen, die für dich ideal sind.

Die Frage ist also, willst du irgendwelche Kunden gewinnen oder willst du dein Business aktiv gestalten und somit auch beeinflussen, mit wem du arbeitest und mit wem nicht?

Wenn die Antwort darauf ja ist, kommst du an dem Thema Positionierung nicht vorbei. 

Fazit

Positionierung ist ein sehr komplexes Thema und ein vielschichtiger Prozess, bei dem vieles missverstanden werden kann. Doch je mehr du dich mit ihr beschäftigst, desto mehr wirst du ihr Potential erkennen und zu schätzen wissen, das für dich in einer klaren Positionierung deines Business liegt. 

Möchtest du mehr passende Kunden anziehen und weißt nicht, wo du überhaupt anfangen solltest, um dieses Ziel zu erreichen? Dann frage jetzt ein kostenloses Strategie-Gespräch mit mir an, in dem du erste Tipps erhältst und eine ehrliche Einschätzung, ob und wie ich dir helfen kann.

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